Kapelle in Lembach

Kapelle in Lembach

Lembach wird 1363 erstmals urkundlich erwähnt („Lengpach“). Laut Kunsttopographie stammt die Kapelle aus dem Jahre 1837. Sie ist damit die älteste in der Gemeinde.

Ursprünglich war die aus Bruchsteinen errichtete Kapelle weiß gefärbelt. Sie ist rechteckig. 7,40 Meter lang und 6,20 Meter breit. Im Gegensatz zu den runden Abschlüssen der anderen Kapellen in der Gemeinde hat sie einen dreiseitigen Abschluß, der bei obiger Längenangabe nicht miteingerechnet wurde. Das Satteldach war einst mit Schindeln gedeckt, heute aber mit Ziegeln. Der Turm über dem Westgiebel hatte ursprünglich ein Schindelzwiebeldach; heute ist er rechteckig. Sie Weitenwände des Turmes sind durch Eternit vor Witterungseinflüssen geschützt. Die Eingangstür liegt im Westen. Im Norden und Süden befinden sich je 2 rundbogige Fenster. Ganz aus der Norm ist im Inneren auch die Tonne mit Stichkappen; denn die anderen Kapellen in der Gemeinde haben fast durchwegs eine Flachdecke. Im Jahr 1844 wurden aus dem Besitz der Pfarrkirche für die Kapelle folgende Kunstgegenstände käuflich erworben, die Gott sei Dank bis heute erhalten blieben; 2 einfache vergoldete Barockreliquiare aus Holz, 2 Halbfiguren eines heiligen Papstes, bzw. eines heiligen Priesters, die auf kurzen Postamenten stehen. Ein Ölbild der heiligen Dreifaltigkeit und des hl. Leonhard. Als Altarbild steht heute ein Gemälde „Madonna mit Kind“ in Verwendung, das nicht aus Kirchbach stammt, dessen genaue Herkunft ich aber nicht zweifelsfrei eruieren konnte. Wie das Bild, sind auch die Statuen nur von geringem Wert. Der Altartisch ist gemauert und mit Holz verkleidet. In den 18 Sitzbänken finden 60 Personen Platz.

Die Kapelle wird von der Familie Johann Krammer, Lembach 42, betreut und ist sehr sauber gehalten. Sie wurde 1980 gründlich saniert und 1998 anlässlich der Firmung in Kirchbach, nach welcher der St. Pöltner Weihbischof Heinrich Fasching die Kapelle besuchte, abermals renoviert. 1980 gab es im Rahmen eines Dorffestes eine feierliche Einweihung. Die Kapelle hat seit 1983 ein elektrisches Geläute. Zu den Kosten von rund 40.000,- Schilling trug die Gemeinde Schilling 10.000,- bei. Den Rest spendeten die Lembacher. Neben dem Eingang hängt ein kleines Bild – Seidenmalerei -, das eine betende Asiatin zeigt und der aus Lembach stammender Ordensschwester Maria Weixelbaum zum Geschenk dafür gemacht wurde, daß sie nicht weniger als 65.000 Rosenkränze, - meistens aus Früchten – für die Chinamission anfertigte. Nach dem Tod der Ordenschwester kam das Bild nach Lembach zurück (1993). Eigentümer der Kapelle, die heute noch für Advent-, Kreuzweg- und Maiandachten, sowie für Rosenkranzgebete nach Sterbefällen und für eine Feier am heiligen Abend Verwendung findet, ist die Gemeinde Lembach.

Text: OSR Karl Zeisler (Kapellenführer der Marktgemeinde Rappottenstein) aufbereitet von Josef Rauch, Gd. Sek.

Foto: Josef Rauch, Gde. Sek.

Kontakt

Kontaktdaten von Kapelle in Lembach
AdresseLembach
3911 Rappottenstein

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