Wissenswertes - Rappottenstein

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Rappottenstein
OSR Karl Zeisler

Rappottenstein liegt malerisch zwischen Hauser- und Galgenberg, umrahmt von dichten dunklen Wäldern im "steinreichsten" Teil des Waldviertels.

Weit ins hügelige Land grüßt die Burg Rappottenstein.

Der Große und der Kleine Kamp sowie viele bizarre und interessante Granitsteinformationen prägen das Landschaftsbild. Zahlreiche Granitblöcke und Steingruppen wurden unter Naturschutz gestellt.

Rappottenstein und Kirchbach, die beiden Pfarrorte der Gemeinde sind schon sehr alt. Die ältesten Urkunden über Rappottenstein stammen aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, während die schriftliche Nennung Kirchbachs, wie man sich in der "Ostarrichi-Gedenkstätte" in Neuhofen an der Ybbs überzeugen kann, noch weiter zurückreicht.

Ohne Übertreibung kann man sagen, dass die Burg Rappottenstein zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im ganzen Land gehört. Der hervorragende Bauzustand der wehrhaften, von Feinden nie bezwungenen Anlage zeugt von der selbstlosen, verantwortungsvollen Bereitschaft des Besitzers, dieses Juwel mittelalterlicher Baukunst zu erhalten, er ermöglicht uns - und nach uns noch hoffentlich vielen Generationen - einen großartigen Einblick in die Gestaltung einer mittelalterlichen Wehranlage.

Mit dem Schicksal der Burg ist auch jenes der näheren und weitern Umgebung aufs engste verbunden. Nicht nur, dass die meisten Bewohner der Orte im weiten Umkreis Untertanen der jeweiligen Burgherren waren und von diesen somit in vielen Lebensbereichen abhängig, oftmals bekamen unsere Vorfahren auch den Zorn von Burgbelagerern zu spüren, die ihre Wut über die Unmöglichkeit die starke Festung zu erobern, an der Bevölkerung ausließen. Alte Schriften berichten jedenfalls über kaum vorstellbare Gräueltaten.

In der Zeit des großen Waldviertler Bauernaufstandes standen sich aber die damaligen Burgherren und ihre Untertanen sogar als bittere Feinde gegenüber.

An der Tatsache, dass die jeweiligen Inhaber der Herrschaft Rappottenstein für ihr Gebiet auch die Herren über Leben und Tod waren, erinnert noch heute der Pranger aus dem Jahre 1613 auf dem Marktplatz in Rappottenstein.

Die Kuenringer waren auch die Gründer der ersten Pfarrkirche in Rappottenstein. Von dem ursprünglich romanischen Bau sind noch heute wesentliche Bauteile erhalten. Ebenso erinnern noch Rest von Wandgemälden an den Kirchenwänden an die Tatsache, dass in Rappottenstein einmal die Bevölkerung zum Protestantismus übergetreten war.

Im Jahre 1849 wurde Rappottenstein durch einen verheerenden Brand bis auf sieben Häuser vernichtet,

Heute bietet die Großgemeinde Rappottenstein dem Gast zahlreiche Freizeitangebote, Sportmöglichkeiten und ein wunderschön gelegenes Waldbad.

Viele gut markierte Wanderwege führen zu den schönsten Plätzen im Gemeindegebiet und darüber hinaus.

Gepflegte Beherbergungsbetriebe und Gaststätten sorgen für das leibliche Wohl der Gäste.

Aus "Wanderführer der Marktgemeinde Rappottenstein"

Foto: Josef Rauch, Gde.Sek.