Burgkkapelle Rappottenstein

Burgkkapelle Rappottenstein

Die Burgkapelle wurde 1378 von den Dachsbergern in den romanischen Bergfrit eingebaut. Sie gehört also der gotischen Zeit an. Der Raum ist 2 Stockwerke hoch und hat einen fünfeckigen Grundriß von 10 m Länge und 2 m Breite an den beiden Stirnseiten und 5 m in der Mitte. Die Mauern sind nicht weniger als 3 m dick. Durch ein hohes Fenster im Osten fällt spärliches Licht ein und hüllt den stimmungsvollen Raum in ein mystisches Dunkel. Die Gewölberippen schneiden sich dreimal in Schlusssteinen, von denen der eine das Lamm Gottes, der andere Gottes Hand in Wolken zeigt. Unter dem Kapellenfenster steht ein kleiner Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert. Die Tafelbilder des geschlossenen Altares sind in Tempera auf Holz gemalt. Sie zeigen von links nach rechts die Heiligen Christophorus (mit dem Jesukind auf den Schultern), Nikolaus, Wolfgang und Florian. Der Schrein trägt die Anrufung der Heiligen „Ora pro nobis“ und, links und rechts flankiert von den Wappen der Herren von Starhemberg, die Inschrift: „Der aldar ist geweicht zu den eren sant Panzgreiz uns sant Jorgn“.

Im Jahre 1947 stelle man den Altar in seiner ursprünglichen Form wieder her. Dabei fand man im Altaraufbau die Reliquienkapsel mit dem Siegel des Bischofs Blasius von Passau, der am 25.1.1379 die Weihe der Burgkapelle vornahm. Der geöffnete Flügelaltar zeigt folgende Bilder: linker Flügel: Sankt Vitus. Mitte: Sankt Pankranz und Sankt Georg, rechter Flügel: Sankt Sebastian. Die Bilder der 4 Heiligen sind auf Goldgrund gemalt. Bei der Restaurierung im Jahre 1947 wurden auch 12 an den Wänden befindliche Weihekreuze von einer dicken Mörtelschicht befreit. Noch heute kann man die Spuren sehen, die das Weiheöl einst hinterlassen hat.

Die Südwand der Kapelle ziert ein langes rechteckiges Fresko, das ebenfalls 1947 freigelegt wurde. Es ist recht gut erhalten und zeigt rechts u. links vom thronenden Heiland die Schar der Apostel. Unter diesem Wandbild entdeckte man auch noch 5 Wappenschilder aus gotischer Zeit. Ferner wurde ein Fresko, das den heiligen Georg zeigt, von der Übertünchung befreit. Alle diese Bilder sind in recht lebhaften Farben gehalten. Sehr schön sind auch die Konsolen, auf denen die Gewölberippen aufsitzen. Den westlichen Abschluß der Kapelle bildet eine Empore, zu der eine Wendeltreppe emporführt, deren Stufen wegen der Enge des Raumes nur 55 cm breit sind. Den Zugang zur Treppe bildet eine schmale, auffallend niedrige Spitzbogentür.

Die Empore ist mit dem 2. Stockwerk des Westtraktes durch 2 Türen verbunden. Zum Fest des heiligen Pankranzius wurde früher ein Hochamt gehalten, du dem auch Wallfahrer kamen. 1782 stellte man, gemeinsam mit Pehendorf, ein Ansuchen, einen eigenen Priester für die Kapelle zu installieren, doch wurde dies wegen der geringen Entfernung zu Rappottenstein abgelehnt.

Text: OSR Karl Zeisler (Kapellenführer der Marktgemeinde Rappottenstein) aufbereitet von Josef Rauch, Gd. Sek.

Kontakt

Kontaktdaten von Burgkkapelle Rappottenstein
AdresseRappottenstein 88
3911 Rappottenstein
Telefon+43 2828 8250 0
Fax+43 2828 8250 19
E-Mail-Adressewww.office@atf.atwww.office@atf.at
Webhttp://www.burg-rappottenstein.at

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